Warum triggern Deine Kinder Dich als Mama so sehr?

Über Nervensystem-Regulation, Co-Regulation & innere-Kind-Wunden

Es gibt so viele verschiedene Gründe, warum uns als Eltern manchmal innerlich aufwühlt, was Kinder tun oder sagen. Ich meine nicht die kleinen, alltäglichen Dinge, sondern die Dinge, die Dich richtig umhauen. Übergeordnet hat es sicher damit zu tun, ob Du als Eltern gerade gestresst oder in Deiner Mitte bist. Und ob Du Deine eigenen Themen, Glaubenssätze und inneren Überzeugungen schonmal beleuchtet oder bearbeitet hast. Beides zahlt so sehr auf die Resilienz ein. Warum aber passiert es immer wieder, dass Taten und Worte der eigenen Kinder Eltern so sehr aufwühlen? Und was kannst Du tun?

Entscheidend beim Trigger ist: Was macht das Thema mit Dir als Elternteil?

Eigentlich ist es ganz einfach. Es hat nichts mit dem Kind zu tun. Entscheidend ist vor allem, was es mit Dir als Elternteil macht, was passiert. Und das meiste passiert erfahrungsgemäß, wenn die Tat/ das Wort/ das Unterlassen des Kindes:

  1. Ein Thema tangiert, das Du Dir als Elternteil nicht erlaubst
  2. Einen tiefen eigenen, inneren Schmerz / Glaubenssatz von Dir berührt
  3. Etwas betrifft, das Du Dir selbst verwehrst oder worüber Du Dir selbst unsicher bist

Dazu ein paar Beispiele.

z.B Das Kind ist unordentlich  Punkt 1 (wir erwarten von uns Ordnung, vielleicht weil wir als Kind selbst dazu gezwungen wurden oder weil wir sonst glauben, dass Andere schlecht von uns denken)

z.B. Das Kind wird gemobbt  Punkt 2, wir erinnern uns daran, wie wir vielleicht selbst Mobbing erfahren haben, und der alte Schmerz zeigt sich erneut

z.B. Das Kind trägt polarisierende Klamotten und fühlt sich wohl  Punkt 3, wir würden uns nicht trauen, das zu tragen oder haben Angst, das Kind macht eine negative Erfahrung damit

Was passiert im Körper – Woran merke ich, was mich triggert?

Vielleicht hast Du selbst schon einige Beispiele wiedererkannt? Woran aber merkst Du nicht nur im Kopf, sondern auch im Körper, dass Dich etwas dolle triggert, nervt, beschäftigt, was Dein Kind tut/ sagt/ macht/ nicht macht?

Daran, dass es Dich aus Deiner Komfortzone wirft. D.h es wühlt Dich innerlich so auf, dass Dein sympatisches Nervensystem den Notstand ausruft und Du in Stress gerätst. Es macht sich aus alter Gewohnheit bereit, zu fliehen oder zu kämpfen – nur dass kein Säbelzahntiger in der Nähe ist. Das kann man daran merken, dass das sympathische anspringt und Du übererregt wirst (bereit machen zur Flucht/ oder zum Kampf). Vielleicht beginnst Du zu schwitzen, Dein Herz klopft schneller, Du bekommst schwitzige Hände, es kribbelt überall. Diese Notfallreaktion macht Dich aber leider nicht fähig, zu reagieren. Empathisch auf Dein Kind einzugehen, weil das Gehirn wie leergefegt scheint. Was also tun?

Wie funktioniert Nervensystem-Regulation? Wie reguliere ich mich?

Du darfst Dich jetzt erstmal um Dich kümmern – Dich mit verschiedenen Regulationsübungen wieder zur Ruhe zu bringen und Deinem Nervensystem versichern, dass Du in Sicherheit bist. Bevor Du mit Deinem Kind interagierst (wenn es noch sehr klein ist, stelle bitte sicher, dass es gut versorgt ist in der Zwischenzeit).

Zu Deiner Selbst-Regulation eignen sich z.B. die Havening-Technik, der Schmetterlings-Hug oder andere Übungen, die den Vagus-Nerv aktivieren. Diese gebe ich in meinen Coachings an die Klienten weiter, da sie sehr wirksam sind, und Dich davon abhalten, völlig überlastet und gestresst – selbst also dysreguliert – zu versuchen, Dein Kind zu regulieren (geht nicht). Sie etablieren Ruhe, Sicherheit und Entspannung im System und versetzen Dich wieder in die Lage, ruhig und gewissenhaft zu handeln.

Anschließend kannst Du mit Deinem Kind die Situation klären und im Abschluss Deine Selbstreflektion abschließen. Und wenn Du feststellst, dass es ein Thema triggert, bei dem Du allein nicht weiterkommst, unterstütze ich Dich dabei gerne. Melde Dich bei mir.

Und ganz wichtig: Verurteile Dich nicht für Deine Nervensystem-Reaktion, den Stress, den die Handlung des Kindes in Dir auslöst. Dein System ist nur alarmiert aus einer alten Erfahrung, einer Erinnerung und einem Schmerz heraus. Der angesehen werden darf und Raum bekommen darf. Er agiert für Dich, nicht gegen Dich. Auch wenn es so schmerzhaft sein kann, das zu sehen.

Disclaimer: Aktuell bin ich noch in der Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie. Daher kann ich nur mit Klienten arbeiten, die keine psychischen Auffälligkeiten mit Krankheitswert haben. Sollten sich in der Arbeit Traumata oder Themen zeigen, die therapeutische Begleitung benötigen, empfehle ich Dich gerne weiter an eine Therapeutin.

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Hallo, ich bin Jennifer

Ich begleite Dich als systemischer Paar-& Familiencoach & angehende HP für Psychotherapie auf dem Weg zurück zu Dir.

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