Bindungstrauma – Entwicklungstrauma- Bindungsverletzungen

Trauma hat soviele Gesichter.

Viele von uns kennen Trauma als sogenanntes Schocktrauma – ein singuläres Ereignis von katastrophalem Ausmaß wie z.B. körperliche Übergriffigkeiten/ Gewalt, Naturgewalten, ein Unfall oder ähnlich schwerwiegende Umstände. Wenn Du selbst so etwas erlebt (oder auch bezeugt) hast, kann es in der Folge zu einer posttraumatischen Belastungsstörung kommen, die sich z.B. so zeigen kann: Erhöhte Erregbarkeit und Schreckhaftigkeit (Hypervigilanz, siehe auch Blogbeitrag hier), Alpträume, Vermeidungsverhalten, Nachhallerinnerungen, Schlafstörungen, Reizbarkeit.

Gleichzeitig gibt es noch das Entwicklungstrauma oder Bindungstrauma: Etwas, das keinen konkreten einmaligen Auslöser hat, sondern sich über einen längeren Zeitraum durch mehrere Mikro-Traumata während der Kindheit bzw. des Heranwachsens manifestiert.

“Trauma is not what happened to you, but what happened inside you” – Gabor Mathé

Das besondere daran:

  • Diese Bindungsverletzungen können innerhalb besonders in der prägenden Zeit der ersten drei Lebensjahre vorkommen und so nicht erinnert werden von dem Betroffenen
  • Es kann stattgefunden haben ohne dass es zu einem schlimmen, einmaligen Ereignis kann, d.h. es braucht keine massive emotionale oder körperliche Gewalt als Ursache
  • Es müssen keine äußeren Faktoren vorliegen wie Verwahrlosung, Tod von Bezugs Personen, geringer sozialer oder finanzieller Status oder anderes.

Entscheidend ist, dass das Betroffene Kind in mehreren Situationen so hilflos, überfordert oder außer sich war, dass das Nervensystem dies nicht halten konnte und in immer wieder in massiven Stress gerät. Die mangelnde Co-Regulierung und Zuwendung der Bezugsperson spielt dabei eine massive Rolle.

Wenn als dies zutrifft, kann es langfristig dazu führen, dass das Kind durch diese Bindungsverletzungen Spuren trägt, die sich bis ins Erwachsenenalter trägt. Dies kann sich durch folgende Symptome zeigen:

  • Schwierigkeiten, Gefühle zu fühlen
  • Starke Erregung im Nervensystem (Freude, Wut, Angst) wird als Bedrohung empfunden
  • Nähe und körperliche Nähe wird vom Nervensystem als Gefahr eingestuft
  • Der Zugang zu körperlichen Empfindungen ist eingeschränkt, es kann sich anfühlen wie „abgeschnitten“
  • Starke Kopflastigkeit und Kontroll-/ Sicherheitsdenken, Ängste und Panik
  • Das Leben fühlt sich gefährlich und bedrohlich an
  • Du merkst, dass es wenig äußere Einflüsse braucht, damit Du:
    • „dissoziierst“ – d.h. wie von Dir auscheckst und Dich nicht mehr im eigenen Körper zuhause fühlst
    • Wütend wirst, in Rage gerätst
  • Du wenig Kontrolle darüber hast, nach einem Reiz (Kind hat einen Wutausbruch oder Dein Partner sagt etwas, das Dich ärgert) Deine (automatische) Reaktion zurückzuhalten. Und erst später merkst, wie Dein Denken quasi wieder einrastet und Du ganz anders hättest reagieren wollen.

Wenn Du der Text etwas in Die anrührt, lass uns einmal genauer hinsehen. Einmal neugierig forschen und achtsam mit dem interagieren und umgehen, was sich zeigt. Und vielleicht einen Schritt weiter kommen, in Richtung Heilung. Melde Dich gerne bei mir für eine indviduelle 1:1 Begleitung.

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