Teil 1: Nervensystem-Regulation für Eltern: Erziehen ohne schimpfen, schreien, meckern

Sicher hast Du Dich als Elternteil schonmal dabei ertappt, wie Du gegenüber Deinem Kind oder Partner laut geworden bist oder ungerecht warst. Du hast geschimpft, den Anderen vielleicht verurteilt und/oder herabgesetzt. Danach hast Du Dich mies gefühlt und gehofft, das passiert nicht wieder. Gerne möchtest Du lernen, wie es anders und vielleicht friedvoller geht? Wie Du Dein Nervensystem lernst, selbst zu regulieren? Und was Du mit Deinen Gefühlen machen sollst, wenn Du nicht schimpfen möchtest? Dann ist dieser Artikel für Dich.

Zunächst einmal sei beruhigt – es geht allen Elternteilen mal so, und das finde ich völlig in Ordnung. Im Coaching ist es für mich nicht das Ziel, Dich zum voll funktionierenden Mütter-Roboter zu coachen, dem keiner mehr was kann. Ich denke, dass man sich so eher selbst schadet – indem man sich von seinen negativen Gefühle zu Gunsten der -für mich- eher toxischen Positivität oder Gleichgültigkeit abschneidet. Die Frage ist, was kann ich tun, wenn ich nicht mehr schimpfen möchte?

Gefühle verdrängen oder rauslassen?

Wie kann es also statt dessen funktionieren, wenn wir nicht mehr schimpfen aber die Gefühle auch nicht unterdrücken? Für mich geht es darum, nicht alles zu verdrängen, sondern lernen, die Gefühle anzuerkennen, anzunehmen, auszuhalten und damit zu arbeiten! Die Gefühle, die Du hast, wenn Du schreien möchtest, sind vielleicht Hinweise auf unerfüllte Bedürfnisse, alte, negativ behaftete Erlebnisse oder oder oder. Es bringt also nichts, die vermeintliche negative Energie, die sich zeigt, Raum möchte und raus möchte, zu verdrängen. Sie zeigt sich dir als Indikator, damit sie verarbeitet werden kann. Geht das nicht,  bleibt die Energie gestaut im Körper und so kann es zu Frust, verschiedensten Symptomen oder gar Schmerzen kommen. Emotion ist Energie in Bewegung (Emotion = Energy in Motion).

Somit ist es aus meiner Perspektive weder erstrebenswert, diese Emotionen am Anderen „abzuarbeiten“ als auch nicht, sie in sich zu vergraben.

Welche Gefühle meine ich? Diese meist eher unangenehmen Gefühle, unter denen vielleicht aufgestaute Wut, Unsicherheit, Überforderung oder ein anderes, altes Muster liegt, zu akzeptieren und mit ihnen zu arbeiten. Das kann ein langer Weg und Prozess sein, aber es lohnt sich so sehr. Welche Schritte sind hierfür notwendig?

Was braucht es, um als Elternteil nicht mehr zu schimpfen?

Nervensystem-Regulation: Der Weg zu mehr Ruhe & Gelassenheit

Kurzfristig:

  • Eigene innere Muster, innere Antriebsmotoren, alte Wunden & Stressoren kennenlernen
  • Einen immer größer werdenden Raum zwischen Reiz und Reaktion schaffen zu lernen
  • Sich Zeit für Dich und Deine Gefühle nehmen und sie zu fühlen
  • Techniken erlernen, sie durch Atmen, Klopftechniken, Bewegungen und Somatische Übungen zu bewegen (eine gute, einfache Atem-Übung kann hier z.B. sein: Tiefer atmen, und dabei länger ausatmen als einatmen, um Dich aus dem „Überlebens-Modus“ zurück in ein entspannteres Sein zurück zu holen).
  • Sie dabei erforschen, anhören, annehmen, zu durchfühlen und mit ihnen zu arbeiten (hier kann es hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung eines Coaches an die Seite zu holen)
  • Somit immer besser lernen, sich selbst bzw. das eigene Nervensystem zu regulieren
  • Die Eigenmacht und Verantwortung für seine Gefühle zu sich zurückzuholen

Mittelfristig:

  • Deine Gefühle als „sicher“ anzunehmen und zu durchleben
  • Nicht mehr Deine Gefühle an Anderen abzuarbeiten müssen („Dieser ist Schuld“ etc), sondern zu lernen, sich immer besser selbst regulieren zu können
  • Mehr in Verbundenheit mit Dir zu kommen. Hier kann es hilfreich sein, in den Prozess der De-Konditionierung einzutauchen und zu erfahren, was Deine Energie-Essenz ausmacht: Mit einem Human Design Reading. Mehr dazu: jennifersieck.de/human-design-reading
  • Eine sichere Basis für Ausgeglichenheit zu schaffen, in der wir dem anderen immer gelassen begegnen können
  • Ein immer besseres Gespür entwickeln für unsere inneren und äußeren Stressoren
  • Selbstfürsorge & Selbstverantwortung leben: Du darfst auch als Mama Deine Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle ernst nehmen und ihnen nachgehen. mehr zum Thema Selbstfürsorge hier: https://copecart.com/products/40bdfde6/checkout

Langfristig:

  • Langfristig gesehen werden so die Gefühls-Staus immer weniger, versprochen.  Weil Du gelernt hast, dass es sicher ist, ehrlich und authentisch seine Gefühle zu durchleben, und diese in Dir zu bewegen. Aber auch Ressourcen in Dir geschaffen hast, solche Situationen mit Gefühls-Stau nicht mehr so oft zu durchleben.

Nervensystem Regulieren – ein Prozess

Dorthin zu kommen, ist definitiv ein Prozess und kann ganz schön anstrengend sein und ganz schön viel Arbeit. Es hat viel mit innerer Einkehr, Bewusstwerdung und ehrlicher Reflexion zu tun. Auch körperliche Tools und Techniken, können enorm dabei helfen, Emotionen durch den Körper fließen zu lassen. Diese hier zu teilen, würde allerdings den Rahmen sprengen. Schreibe mir hier gerne, wenn Du tiefer gehen möchtest, dann unterstütze ich Dich dazu gerne individuell.

Meiner Beobachtung nach haben viele Erwachsene in der Kindheit nicht erfahren, dass es sicher ist, jegliche Gefühle anzunehmen und zu durchleben. Sie konnten als Kind nicht adäquat begleitet bzw. im Gefühlssturm durch ihre Eltern co-reguliert werden. So steht ihnen auch als Erwachsener die Fähigkeit der Regulation so erstmal per se nicht zur Verfügung und darf wieder erlernt oder gestärkt werden.

Und: Manchmal mag es auch noch als Erwachsener Muster der Co-Regulation geben, wenn z.B. Gefühle auf anderen abgeladen werden (dem Partner, dem Kind), ohne sie selbst reguliert durchleben zu können. Hier kommen Themen auf wie Schuld, Co-Abhängigkeit und ähnliches (dazu hier nur am Rande als Anmerkung). Zu diesem Thema gibt es gewiss ganz individuelle Erfahrungen und Muster, aber in jedem Fall lohnt es sich, hieran zu arbeiten.

Wichtig: Je nachdem, wo Du stehst, und was Deine Themen/ Trigger und Konflikte sind, an denen Du arbeiten möchtest, kann es wirklich hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu holen.

Zum Schluss

Gerne unterstütze ich Dich auf diesem Weg. Denn ich bin davon überzeugt, dass wenn wir mit viel Geduld, Selbstannahme und innerer Arbeit als Eltern uns einmal zuhören, unsere Bedürfnisse ernst nehmen und ihnen nachgehen, einmal in uns „aufräumen“ und lernen, unser Nervensystem selbst und unabhängig immer mehr zu regulieren –

Wird auch der größte Sturm im Außen (die es zweifellos immer geben wird), uns nicht mehr soviel anhaben können.

Wenn Du bereit bist, da einmal tiefer einzusteigen, melde Dich gerne bei mir über www.calendly.de/jennifersieck.

Gerne kannst Du auch im Selbststudium mehr über das Nervensystem lernen und wie Du Dir unangenehme Gefühle erlauben kannst – und sie in Selbstregulation durch Dich durchfließen lassen kannst. Stöbere mal in meinen Workshops im Shop: jennifersieck.de/shop

In Teil 2 schreibe ich darüber, was Du noch tun kannst, um langfristig weniger zu schimpfen und Deine Ressourcen als Elternteil auffüllen kannst.

PS: Die wunderbaren Zitate auf den Bildern oben stammen von Marshall Rosenberg, dem Gründer der Gewaltfreien Kommunikation.

Mehr Ressourcen für Dich

Wenn Du weiter mit mir reisen möchtest, aber erstmal selbst in Themen reinschnuppern möchtest, schau Dich gerne auf dem Blog um oder stöbere in meinem Shop http://www.jennifersieck.de/shop. Hier findest Du wertvolle, tiefgehende Workshops zum Download als Videoaufzeichnungen zum Thema:

Wohin mit meinen Gefühlen, wenn ich nicht schimpfen soll: [0€] Video-Workshop

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Dein Selbstfürsorge Booklet mit wertvollem Coaching-Input & Übungen https://www.copecart.com/products/40bdfde6/checkout

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