Wie spreche ich mit mir selbst? Gewaltfreie Kommunikation für mich!

Gewaltfreie Kommunikation beginnt bei Dir! Lerne wieder, im ersten Schritt mit Dir empathisch zu interagieren und dann im zweiten Schritt mit Deiner Familie. Wie Du die so genannten „Giraffensprache“* anwendest, und warum das eine wichtige Grundvoraussetzung ist, um sie nach außen anwenden zu können, erfährst Du in diesem Artikel.

Die Gewaltfreie Kommunikation (Gfk) ist ein System, das Dir helfen kann, Dir selbst und Anderen empathischer zu begegnen, Konflikte zu lösen und Beziehungen zu verbessern. Der Fokus von diesem Artikel liegt darauf, wie Du lernst, Deine Gefühle/ Nervensystem selbst zu regulieren und zu navigieren, um aus Dir eine Haltung der Gfk zu etablieren. Als ich das erste Mal von der Gfk gehört habe, war ich fasziniert und wollte es unbedingt lernen; habe aber gleich gemerkt, dass es so nicht gleich für mich funktioniert hat. Warum, und wie es besser klappt, erkläre ich Dir jetzt. Ganz am Ende des Artikels folgt noch eine Einladung – Von Herzen von mir für Dich.

Gewaltfreie Kommunikation: Haltung & Kommunikation

Die Gfk besteht im groben aus zwei Elementen: Einer „Grund-Haltung“ und einem „Kommunikationsmuster“. Beides ist gleichermaßen wichtig, um ein friedvolles Miteinander zu ermöglichen.

Warum die Kommunikation allein nichts bringt

In vielen Reels auf Instagram zum Thema „Gfk in der Familie“ wird meines Erachtens jedoch meist nur die friedvolle Kommunikation propagiert: „Lerne 4 Schritte, wie Du mit Deinem Kind wertschätzend sprichst“ und vieles mehr.  Wir Mamas versuchen dann, das genau so zu tun. Das kann gut gehen, wenn wir gelassen sind, aber vielleicht auch nicht. Nämlich dann, wenn wir feststecken in Gefühlen der Überforderung, der Übermüdung etc.

Und leider sind die meisten von uns öfter im „Mu(l)tti-Funktions-Modus“ als in der Entspannung. Fühlen sich gefangen in den viele Rollen, die es zu erfüllen gilt etc.

Und wenn wir die Gefühle aber übergehen und trotzdem lehrbuch-Gfk-mäßig agieren, merken die Kinder wahrscheinlich, dass Du gar nicht meinst, was Du sagst oder Du spürst als Mama/ Papa selbst, dass es sich hölzern oder gewollt anfühlt.  Denn Du übergehst das, was Du gerade innerlich fühlst, weil Du das Gefühl hast, Dich „anstrengen“ zu müssen.

Oder Du tust es und kommst aber innerlich zeitgleich in den Widerstand und denkst: Warum soll ich es allen recht machen, wenn keiner meine Bedürfnisse achtet? Oder: ich möchte so gerne in „Gfk-Sprech“ kommunizieren, aber habe grad echt nicht den Nerv dafür.

Warum die Gewaltfreie Kommunikation nicht klappt

Kennst Du das? Es ist okay und es ist meines Erachtens nichts falsch daran, sich in diesem Moment zerrissen zu fühlen. Kein Gefühl gehört für mich „weggemacht“ oder „unterdrückt“.

Ich denke, es wird immer stressige Situationen geben, und das ist okay. Aber dabei unsere vermeintlich negativen Gefühle zu unterdrücken, und trotzdem friedvoll agieren zu wollen, ist nicht die Lösung. Besser wäre es doch, zu lernen, damit umzugehen. Und lernen, uns selbst zuzuhören, in allen Gefühlen anzunehmen und uns anschließend so selbst regulieren zu können, dass wir von innen nach außen ruhig agieren können.

Schritt für Schritt – Gewaltfrei agieren

Im ersten Schritt geht es in der Gfk also für mich darum, mich anzunehmen und dann in eine friedvolle Haltung zu bringen und mich in allen Gefühlen anzunehmen, bevor wir dem Anderen begegnen. Dein Nervensystem in den stressigen Momenten lernen zu regulieren und aus dieser Gelassenheit heraus zu agieren. Und so immer mehr selbst in die Haltung kommen, aus der heraus es natürlich ist, Gfk-mäßig zu kommunizieren/ zu handeln/ einander zu begegnen.

Das heißt, bevor Du die Gfk-Kommunikation nach außen tragen kannst, darf der Shift in Dir passieren, d.h. Du darfst Dir erstmal selbst so begegnen, wie Du dann anderen gewaltfrei begegnest. Und das ist meiner Meinung nach, der Teil, der wesentlich intensiver, schwerer lernbar und anspruchsvoller ist. Die Kommunikation nach „innen“. Denn manchmal sitzt ja der größte Feind/ Kritiker in uns. (Die Ursachen hierfür sind meiner Ansicht nach vielfältig, aber hierzu gerne mal an andere Stelle mehr).

Wie geht es Dir damit? Frage Dich mal:

Wie bin ich mit mir, wenn es gerade im Außen turbulent ist?

Wie spreche ich mit mir als Mama wertfrei? wertschätzend?

Wie bin ich mit mir, und wie spreche ich mit mir, wenn nicht alles easy und ich nicht gelassen bin? Kann ich dann noch liebevoll und friedvoll mit mir sein?

  • Verurteilst Du Dich vielleicht selbst? Hast (noch) das Gefühl, im Umgang mit den Kindern „versagt“ zu haben?
  • „Schimpfst“ Du mit Dir selbst, weil Du nach Deinen Vorstellungen möglicherweise nicht „adäquat“ reagiert hast?
  • „Belohnst“ Du Dich selbst noch – nicht im Sinne von Genuss, sondern, um ein negatives Gefühl damit zu kompensieren/ nicht fühlen zu müssen? z.B: Shoppen, Schokolade etc.
  • „Bestrafst“ Du Dich noch, oder gönnst Dir etwas nicht, weil Du denkst, „es geht halt nicht“ oder „ich habe das nicht verdient“.
  • Hast Du schonmal Andere dafür verurteilt, dass sie Deine Bedürfnisse nicht sehen?

Kommt Dir das bekannt vor? Der innere Kritiker und die Selbstzerstörung, ist manchmal soviel größer in Dir als im Außen. Das gute daran ist, dass wir an diesem Teil arbeiten können und Du Dir Deine Wirklichkeit mitunter dadurch schaffst, wie Du mit Dir selbst umgehst und sprichst.

Es gilt also erstmal, Dich anzunehmen und dann (d.h. Gfk Haltung): Verantwortung für Deine Gefühle zu übernehmen und Dir selbst Empathie entgegen zu bringen. Wie aber können wir das lernen?

Lernen, Dich selbst anzunehmen & zu regulieren

Zu lernen, uns nicht zu verurteilen; uns anzunehmen und unser Nervensystem zu regulieren und Sicherheit in uns selbst zu erschaffen. Was kann hierbei unterstützen? Schau Dir dabei mal folgende Punkte an und spüre in Dich rein, ob es mit Dir räsoniert. (Der Weg ist dabei natürlich komplett individuell und abhängig von Deinen Ressourcen, Erfahrungen, Deiner Persönlichkeit und anderen Faktoren):

Selbstreflexion – Frage Dich:

  • Erkennen, warum es Dir schwer fällt, in Frieden mit Dir zu sein. Wurde vor der Situation, in der ich nicht in Frieden mit mir war, eine Grenze überschritten? War ich überfordert? Habe ich mich selbst übergangen?
  • Eine Zäsur setzen und eine Bewusstheit dafür schaffen
  • Lernen, in schwierigen Situationen die Gefühle durch Dich fließen zu lassen und Dich ihnen gegenüber verantwortlich zeigen (Gfk-Haltung)
  • Deine Bedürfnisse immer besser lernen zu spüren und sie Dir selbst zu erfüllen
  • Eine Pause zu etablieren zwischen Reiz und Reaktion, wenn Du merkst, dass Du aus dem Affekt reagieren würdest, weil Du gerade im Stress o.ä. bist.
  • Innere Arbeit, um Dich besser kennenzulernen: Sich vertraut machen mir möglichen inneren Widerständen, Glaubenssätzen und Blockaden, sie einmal ansehen und wenn nötig bearbeiten (ich empfehle hier, Dir dafür professionelle Unterstützung wie einen Coach oder Therapeuten) an die Seite zu nehmen)
  • Lernen, alle Gefühls-Zustände anzunehmen und zu erfahren, dass es sicher ist, sie durch den Körper zu führen.
  • Energiequellen und Energieräuber definieren und das Leben danach neu ausrichten: Schaffung von Inseln der Entspannung, um Ressourcen aufzubauen.
  • Selbstliebe, Selbstakzeptanz und liebevoller Umgang mit mir selbst. Ich bin meine höchste Instanz, aus der ich Entscheidungen treffe. Was ich fühle, ist richtig und es ist sicher, das zu fühlen und zu wollen.

Damit das gelingt, darfst du wieder mehr und mehr dahin zurückkommen, Dich selbst zu spüren. Vom „funktionieren“ ins fühlen zu kommen, Dir zu vertrauen und vor allem Dich radikal mit allen Gefühlen zu akzeptieren.

Und Dir so ein sicheres Zuhause in Dir zu schaffen. Der Weg dahin mag sehr unterschiedlich sein, intensiv und vielleicht manchmal steinig, aber er lohnt sich so sehr. Da durch die innere Arbeit auch soviel gutes im Außen angestossen werden kann-

Als Mama: Authentisch & liebevoll bleiben

Wichtig an dieser Stelle: Für mich ist aus meiner Perspektive nicht das Ziel als Mutter, völlig gelassen allem zu begegnen – die Mütter, die das auf Social Media propagieren, irritieren mich persönlich eher -. Keine vermeintlich negativen Gefühle sollen einfach „abgeschnitten“, abgewöhnt oder übergangen werden. Aber durch stetige Arbeit darfst Du bei den gleichen „stressigen“ Situationen im Außen lernen, in Dir Dich so zu stärken, dass Du ihnen gelassener begegnen kannst.  

d.h. es geht für mich und vor allem in meiner Arbeit also darum, dass Du lernst, Dich zu navigieren und Dein Nervensystem zu regulieren und gleichzeitig aber auch all Deine Gefühle annehmen und  fühlen zu dürfen, weil Du sie in Dir fließen lassen kannst, bevor Du sie nach außen trägst. Es geht darum, mit Selbstfürsorge und aus einer gewissen inneren Ruhe und Sicherheit heraus agieren zu können, und sich dennoch immer wieder dem Leben mit voller Gefühlspalette zu widmen.

Zum Schluss

Es lohnt sich aus meiner Sicht so sehr, diesen friedlichen Raum in sich zu etablieren, um damit die Ressourcen zu haben, sie in unseren Beziehungen mit Partnern und Kindern zu etablieren. Und dafür, um dann auch den zweiten Schritt der Gfk nach außen tragen zu können, nachdem wir Empathie und Mitgefühl sowie Sicherheit in uns etabliert haben (mehr dazu im nächsten Blog-Artikel).

Gerne begleite ich Dich auf diesem Weg im 1:1 Coaching. Ich halte einen sicheren Raum, in dem Du Dich erfahren kannst, Dir mit allen Anteilen begegnen kannst und wachsen darfst. Wenn Du bereit bist, oder noch Fragen hast, gib mir ein Zeichen.

Mehr Ressourcen für Dich

Wenn Du weiter mit mir reisen möchtest, aber erstmal selbst in Themen reinschnuppern möchtest, schau Dich gerne auf dem Blog um oder stöbere in meinem Shop http://www.jennifersieck.de/shop. Hier findest Du wertvolle, tiefgehende Workshops zum Download als Videoaufzeichnungen zum Thema:

Wohin mit meinen Gefühlen, wenn ich nicht schimpfen soll:[0€] Video-Workshop

Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation https://www.copecart.com/products/08b8e419/checkout

Dein Selbstfürsorge Booklet mit wertvollem Coaching-Input & Übungen https://www.copecart.com/products/40bdfde6/checkout



Teilen:

Diese Beiträge könnten dir auch gefallen:

Hallo, ich bin Jennifer

Ich begleite Dich als systemischer Paar-& Familiencoach & Heilpraktikerin für Psychotherapie bei Deinem Anliegen.

Folge mir auf Instagram

jennifersieck_coaching_165
jennifersieck_coaching_194
jennifersieck_coaching_189
jennifersieck_coaching_158

This function has been disabled for Jennifer Sieck.